Eschweiler Zeitung – Artikel „Bürgerinitiative kritisiert Pläne zur Errichtung von Windkraftanlagen“

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Am 12. Juni 2015 erschien in der Eschweiler Zeitung der Artikel „Bürgerinitiative kritisiert Pläne zur Errichtung von Windkraftanlagen“ von Tobias Röber.

ESCHWEILER-FRONHOVEN/NEU-LOHN. Die Stimmung bleibt aufgeheizt. Viele Bürger in Neu-Lohn und Fronhoven sind auch nach der vorigen Sitzung des Planungs- Umwelt- und Bauausschusses mit den Plänen für die Aufstellung neuer Windkrafträder alles andere als zufrieden. Der Rat wird am kommenden Mittwoch die 2. Änderung des Flächennutzungsplans – Konzentrationszonen für Windenergieanlagen beschließen. In der Indestadt gibt es die Windkraft-Vorrangflächen Halde Nierchen und Nördlich Kraftwerk. Nördlich Fronhoven wäre die nächste. Bleiben die Pläne so wie im Ausschuss besprochen, will die Bürgerinitiative „Windkraft mit Abstand“ alle rechtlichen Mittel ausschöpfen, kündigt sie
schon jetzt an.

Die Bürgerinitiative befürchtet mehrere negative Auswirkungen, wenn die geplanten neun Windräder aufgestellt werden: Neben dem Schattenwurf, dem Betriebsgeräusch, der optischen Veränderung der Landschaft und dem Wertverlust der Immobilien führen die Bürger auch die Gesundheitsgefahr durch Ultra- und Infraschall an. Die Forderung lautete daher: Die Windkraftanlagen sollen einen Mindestabstand von 2000 Metern zur Wohnbebauung haben. Mehr als 400 Unterschriften haben die Vertreter der Initiative gesammelt, dazu haben sie 14 Gespräche mit politischen Vertretern geführt, um ihre Meinung kundzutun.

Bebauungsplan zur Feinsteuerung
Die neuen Pläne der Verwaltung sehen vor, dass Windräder nicht wie ursprünglich geplant in etwas mehr als 800 Metern, sondern in 1100 Metern vom Ortsrand entfernt gebaut werden. Dazu soll ein Bebauungsplan zur sogenannten Feinsteuerung aufgestellt werden. In der Verwaltungsvorlage für den kommenden Mittwoch heißt es:

„Im Bebauungsplanverfahren soll daher durch eine Untersuchung der Gesamtumstände eine Feinsteuerung der konkreten Windenergiestandorte erfolgen, mit dem Ziel, aus dem Vorsorgegedanken heraus größere Abstände zwischen den künftigen Anlagen und den benachbarten Ortsteilen sicher zu stellen. Die Konkretisierung der Standorte im Windpark soll dabei auf der Grundlage einer genaueren Immissionsschutzprognose und einer differenzierteren naturräumlichen Betrachtung erfolgen. Ferner sollen im Bebauungsplan Festsetzungen zu Höhen- und Lärmbegrenzungen für die Anlagen getroffen werden. Dabei ist auch zu berücksichtigen, dass an den festzusetzenden Standorten ein Dauerbetrieb der Windenergieanlagen (24 h) sichergestellt werden muss, um die gebotene Wirtschaftlichkeit des Anlagebetriebes zu gewährleisten.“

Die Lohner Bürger kritisieren die Pläne. Sie befürchten, dass künftig dann doch Windräder näher an den Ort gebaut werden können.

Die avisierte Windkraftkonzentrationszone nördlich Fronhoven wurde in verschiedene Zonen aufgeteilt. Die Zonen 2a und 2b liegen nordwestlich der L238, also von Fronhoven aus gesehen hinter dieser Straße. Die Zonen 3 und 4 liegen auf der anderen Seite der L238. Die Bürgerinitiative fordert, dass die Zonen 3 und 4 ganz  gestrichen werden. Das würde bedeuten, dass die Windräder mindestens 1200 Meter vom Ort entfernt wären – und auch nicht im direkten Sichtfeld.

Das Thema Infraschall
Die CDU hat einen Antrag eingereicht, der diesen Wunsch unterstützt. Die Christdemokraten wollen die Streichung der Zone 3 und eine Verkleinerung der Zone 4. Damit wären noch fünf statt der geplanten neun Windkrafträder möglich. Bei der Abstimmung im Planungs-, Umwelt- und Bauausschuss hatten sich UWG und CDU enthalten, die FDP hatte gegen die Pläne gestimmt. Bei einer Mitgliederversammlung der örtlichen CDU hatte das Thema ebenfalls für emotionale Diskussionen gesorgt.

Das Thema Infraschall kommt den Vertretern der Bürgerinitiative viel zu kurz. Sie weisen auf folgendes hin: Laut eines Spiegel-TV-Berichts reagieren 20 Prozent der Menschen auf Infraschall. Zudem seien Neu-Lohn und Fronhoven bereits seit Jahrzehnten belastet. Am kommenden Mittwoch werden sicherlich etliche Bürger aus den Orten ins Rathaus kommen. Das Thema wird sie danach wohl noch weiter beschäftigen.

An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank an Herrn Röber, dass wir den Artikel hier veröffentlichen dürfen.


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